Ein fehlstehender Wirbel bewegt sich keinen Deut, wenn ich seitlich gegen ihn drücke. Das verhindern jene Muskeln, die unsere Wirbelsäule im Idealfall im Lot halten. Sie packen blitzartig zu, wenn sie merken, dass ein Wirbel seine Lage verändern will. Die Muskeln halten den Wirbel auch dann fest, wenn ich ihn aus der falschen Position in die richtige zurückbringen möchte.
Wenn Sie als Patient aber durch einfache Bewegungen die Muskeln beschäftigen, sind diese abgelenkt. Sie reagieren dann nicht, während ich mit sanftem Druck einen Wirbel an seinen angestammten Platz zurückbringe. Die Methoden, die ich anwende, arbeiten im Gegensatz zur Chiropraktik mit den Muskeln. Es sind u. a. die WS-Revitalisation nach Egli, die Methode Dorn, die dynamische WS-Therapie nach Popp.
Fehlstellungen entwickeln sich sehr langsam. Dann bemerken die Muskeln die Veränderung nicht. Wir können auch nicht beobachten, wie ein Kirschbaum aufblüht. Plötzlich blüht er.
Langsame Veränderungen entstehen z. B. durch jahrelange einseitige Bewegungsabläufe. Dies kann durch den Beruf bedingt sein oder durch sogenannte „dumme“ Angewohnheiten, wie regelmäßiges Lümmeln auf dem Sofa. Bei psychischem Stress verspannen Muskeln. Wenn diese an den Wirbeln ziehen, geben die Wirbel irgendwann nach.
Die Fehlstatik der Wirbelsäule hat meist ihren Ursprung an einem ihrer Enden. Steht das Becken schief, dann reagiert die ganze Wirbelsäule – im Bemühen, den Kopf zu zentrieren – mit schlangenförmigen Ausweichbewegungen.
Umgekehrt verhält es sich genauso. Sitzt der oberste Wirbel (Atlas) nicht im Zentrum, dann setzt sich dieser Fehlstand bis zum Becken fort. Es entsteht ein indirekter Beckenschiefstand.
Die Folge sind Haltungsschäden, Rückenschmerzen, Hexenschuss ...